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    Islam in der Schule – Jugendliche dort abholen, wo sie sich befinden

    Wir erreichen mit unserem nicht-konfrontativen Ansatz die Schüler*innen, indem wir sie dort abholen, wo sie sich befinden. Wir stehen ihren Meinungen und Einstellungen neutral gegenüber und nehmen diese als Grundlage unserer gemeinsame Workshop-Arbeit. Damit regen wir Denkprozesse an, um bisherige Muster aufzubrechen und zeigen ihnen Wege zu gegenseitigem Respekt und sozialem Miteinander auf. Das Leben eigenverantwortlich zu führen, soll ein intrinsisches Motiv der Jugendlichen werden. Uns ist es wichtig, das aufzugreifen, was Jugendliche benötigen und sie zum jetzigen Zeitpunkt interessiert. Ihre eigenen Erfahrungen, Standpunkte und Meinungen sehen wir als Ressource und nutzen diese als Ausgangspunkt für weiterführende Diskussionen und kritische Reflexionen. Dies bildet die Basis für eine Reihe von Maßnahmen, die auf den jeweiligen Kontext der Institution zugeschnitten sind. Die Schritte zur Umsetzung eines Workshops lauten wie folgt:

    Was sind die fünf Säulen des Islam?

    In den fünf Säulen des Islam werden die wesentlichen Regeln und Pflichten des islamischen Glaubens zusammengefasst. In den meisten islamischen Rechtsschulen wird ihre bewusste Missachtung als Sünde (arab. haram) oder als Unglaube (arab. kufr) verurteilt.

    1. Das islamische Glaubensbekenntnis (arab. schahada)
    2. Das Pflichtgebet (arab. salat)
    3. Die Almosenabgabe (arab. zakat)
    4. Das Fasten im Monat Ramadan (arab. saum)
    5. Die Pilgerfahrt nach Mekka, Hadsch (arab. hadj)

    Bedarfsanalyse und Sondierungsgespräch

    Institutionen, die Bedarf an einem präventiven Workshop-Angebot haben, wenden sich an die Beratungsstelle. In einem Gespräch wird zunächst erörtert, was genau benötigt wird. Liegt ein konkretes Thema (bspw. Verdacht auf salafistische oder islamistische Tendenzen) vor, welches sich aus der Klassenkonstellation ergibt bzw. gewünscht wird? Oder soll thematisch auf einer allgemeinen Ebene gearbeitet werden? Vor der Durchführung der Workshops bieten wir Sondierungsgespräche an, um die zu vermittelnden Lerninhalte und den genauen Bedarf zu besprechen. Außerdem ermöglichen uns diese Gespräche, uns ein umfassendes Bild von der Schule, der Klasse und der Klassengemeinschaft zu machen. Bei Bedarf ist es möglich, unsere Workshops auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Klassen anzupassen und zuzuschneiden. Hierbei ist es möglich, dass wir uns zur Umsetzung der jeweiligen Themen Unterstützung von weiteren Institutionen holen.

    Durchführung der Workshops in der Schule

    In der Umsetzung der Workshops bleiben wir flexibel, um auf aktuelle Themen der Jugendlichen eingehen zu können. Durch einen offenen Dialog zu Beginn eines jeden Workshops können die Schüler*innen Meinungen und Standpunkte artikulieren, wozu ihnen häufig im Schulalltag der Raum fehlt. Insbesondere durch negative Darstellungen in den Medien zu Themen, die die Schüler*innen mitunter in sehr persönlicher Weise betreffen, entstehen Spannungen, die wir gleich zu Beginn aufgreifen. Dadurch wird eine Dynamik in der Klasse erzeugt, die Impulse für den weiteren Verlauf des Workshops bietet. Die Flexibilität des Modellprojektes ermöglicht es außerdem, Expert*innen und andere Träger konzeptionell in die detaillierte Ausarbeitung der Workshop-Inhalte einzubinden und diese vor Ort themenbezogen in die Umsetzung einzubeziehen.

    Reflexionsgespräch nach dem Workshop

    Nach der Durchführung eines Workshops ist für uns sowohl die Lehrer*innenmeinung, als auch das Feedback der Schüler*innen wesentlicher Bestandteil der Evaluation und Weiterentwicklung unserer Arbeit. Für die Optimierung von Methoden und Inhalten gehen wir in einen offenen und ehrlichen Austausch. Die Auswertungen dienen als Grundlage für ein Methodenhandbuch und für die zukünftige Präventionsarbeit.

    Weitere vertiefende Schulworkshops zum Islam

    Für die Nachhaltigkeit unseres Angebots wünschen wir uns idealerweise, über einen längeren Zeitraum mit einer Klasse zu arbeiten, wozu möglichst zeitnah hintereinander mehrere Workshops stattfinden sollten (Abstand 6-8 Wochen). Diese sollten grundsätzlich mindestens 2-3 Zeitstunden dauern. Jeder erste Workshop, der in einer Klasse durchgeführt wird, dient zunächst dazu, einen Zugang zur Gruppe zu finden (in der Regel über verschiedene Inhalte wie z. B. Identität), um in den nächsten Workshops einen besseren Zugang zu den Schüler*innen zu haben. In besonderen Fällen ist es auch möglich, einmalige Workshops zu einem speziellen Thema durchzuführen. Für eine intensivere Auseinandersetzung mit einem Thema bieten wir mehrtägige Workshop-Reihen zu einem besonderen Schwerpunkt an. Eine Einbettung in Projektwochen oder Schuljahresplanungen bietet sich hier an.
    Unsere Präventionsarbeit versteht ihr besonderes Aufgabenziel in der dekonstruierenden Reflexion. Spezifische Lerninhalte sollen dazu führen, Wissen über bestimmte Themen zu erweitern, damit die Schüler*innen im Umgang mit extremistischen Strömungen entsprechend sensibilisiert werden, so dass sie die Motive hinter extremistischen Bestrebungen erkennen können. Die Wissensvermittlung ist kein Selbstzweck der Wissenserweiterung, sondern dient der Untermauerung einer eigenen kritischen Meinungsfindung. Das Ziel des Projektes ist es, die Fähigkeiten der Schüler*innen so zu stärken, dass sie in die Lage versetzt werden, sich altersgerecht zu positionieren und die vermittelten Handlungsstrategien gegebenenfalls nach eigenem Bedarf zu erweitern.

    Islam-Workshops nach dem Baukastenprinzip

    Um Nachhaltigkeit zu garantieren und Veränderungsprozesse zu begleiten, ist es optimal, wenn mehrere Workshops über einen längeren Zeitraum konzipiert und durchgeführt werden. Die einzelnen Module können nach dem Baukastenprinzip ausgewählt werden. Inhaltlich bauen die verschiedenen Module der Workshops aufeinander auf. Die idealtypische Abfolge der einzelnen Workshop-Module sieht wie folgt aus:

    1. Der erste Workshop dient der Annäherung an das Thema über Grundlagenwissen zum Islam und Abgrenzung zum Islamismus sowie über Inhalte wie Identität und Ideologie, die es dem Team ermöglichen, einen Zugang zur Gruppe zu finden.
    2. Im zweiten Workshop erfolgt die Wissenserweiterung über Islamismus und Salafismus mittels Einblicken in die Szene, die Argumentationsstrukturen und die Rekrutierungsstrategien.
    3. Aufgrund der Erfahrungen im zweiten Workshop wird im dritten Workshop die Aufklärung durch die Auseinandersetzung mit Fragen zu Gesellschaft, Religion und Interreligiosität vertieft.
    4. Der vierte Workshop beschäftigt sich abschließend mit der Entwicklung von Handlungsstrategien im Umgang mit Salafismus und Islamismus.

    Haben Sie Interesse an einem Workshop?

    Die Angebote der Beratungsstelle Berlin sind kostenlos und allgemein zugänglich. Wenn Sie Interesse an einem Workshop in Ihrer Schule haben, rufen Sie uns an, oder schicken Sie uns eine Email.





    Hotline für Berlin
    030 23 911 300

    Unter dieser Telefonnummer stehen Ihnen kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner gerne zur Verfügung. Sollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Moment nicht erreichbar oder in Gesprächen gebunden sein, bitten wir Sie, Ihre Nachricht auf dem Anrufbeantworter mit Ihrer Erreichbarkeit zu hinterlassen. Sie werden schnellstmöglich kontaktiert.